Eintrag 5

15.12.2014 09:59

Hallo ihr Lieben!

Nach einer doch ziemlich langen Sendepause, melden sich
Chiko und Chims zurück ;).
Während unserer Abwesenheit ist natürlich viel passiert (weitere Infos folgen),
aber wie uns vorweihnachtliche Heinzelfrauen zuflüstern, stehen auch die Uhren
in Österreich nicht still! Man vernimmt Unglaubliches:

Ein riesengroßes DANKESCHÖN an die tollen SchülerInnen und
LehrerInnen der NNÖMS Ramingtal, die sich SO ins Zeug gelegt haben, und es
möglich gemacht haben 5 neue Gitarren für unser Jugendzentrum zu kaufen! Wir
zwei hier haben es anfangs fast nicht glauben können und haben die größte
Freude, was IHR auf die Beine gestellt habt! ZIKOMO KWAMBIRI!!
In der Fotogalerie könnt ihr euch anschauen, was für eine Freude ihr auch den
Kindern und Jugendlichen hier bereitet habt!

Außerdem möchten wir uns ganz ganz herzlich bei der HS St.
Peter/Au bedanken, die unserem höchstprofessionellen Handball - Team und dem
Nachwuchs einen Handball zur Verfügung gestellt hat - ZIKOMO KWAMBIRI auch
dafür!

Von so viel Unterstützung aus der Heimat kann man nur in
Weihnachtsstimmung kommen, auch wenn das bei Temperaturen jenseits der 30 Grad
gar nicht so einfach ist!
Trotzdem schaffen wir es irgendwie ganz gut uns auf dieses Fest einzustimmen:
Jeder besitzt einen Adventskalender, aus Teller, Gras aus dem Garten und 4
Teelichtern haben wir uns einen Adventskranz improvisiert und es werden auch
immer wieder Adventsfeiern mit den Malawiern abgehalten, die dies recht amüsant
finden und fleißig "Wir sagen euch an" mitsingen!!
Auch weihnachtlich dekoriert wurde schon - drei Christbäume (einer davon - der
größte und natürlich auch schönste - von der Familie Sachsenhofer per Post
gesponsert) stehen schon im Haus und an jedem noch so kleinen Haken baumeln
Engelchen, Sterne und Lebkuchenhäuser. 
An der Tür hängt ein äußerst passender Türkranz mit den Worten "let it
snow".(Bilder in der Galerie)
Am 13. veranstalteten wir sogar einen umfangreichen Weihnachtsputz, nachdem es
fast möglich ist vom Boden zu essen J.

Aber nun zur Geschichte unserer Abwesenheit: österreichische
"Touristen" dürfen sich nur 90 Tage in Malawi aufhalten und müssen dann das
Land verlassen. "Unsere" 90 Tage waren am 18.11 um, also brachen wir mit Father
Oswald, dem Pfarrer, zur 13-stündigen Fahrt nach Lusaka, der Hauptstadt
Sambias, auf. Nach ewigem Hin und Her an der Grenze durften wir schließlich aus
Malawi aus- und in Sambia einreisen. In Lusaka selbst wurden wir von der
Salesianer-Gemeinschaft in Bauleni herzlich empfangen, wo wir unsere nächsten 2
Wochen verbrachten. Father Oswald nahm sich einen ganzen Tag für uns Zeit und
gab uns einen Crashkurs, wie man sich in Lusaka zurechtfindet. Die folgenden
Tage verbrachten wir die meiste Zeit in dieser, für Malawier, wie wir es sind,
hochmodernen Stadt. Einkaufszentren, Fast-Food-Ketten, Gehsteige und geordneter
Verkehr ließen uns staunen, da wir schon fast vergessen haben, dass es so etwas
überhaupt gibt J.
Neben ausgedehnten Einkaufstouren haben wir auch so richtig den Touristen
heraushängen lassen: National Museum, Kaunga House und Bauleni-Mountain wurden
besichtigt, wobei wir aufgrund unserer hervorragenden Chichewa - Kenntnisse die
Tourguides beeindrucken und so die lokalen Preise herausschlagen konnten ;).
Auch die malawische Botschaft in Lusaka kennen wir jetzt besser als gut, da wir
viel Zeit dort verbrachten um unser neues Visa zu bekommen, was im Endeffekt
mit Zittern an der Grenze auch klappte.

Nach zwei Wochen waren wir dann aber sehr froh, wieder zu
Hause angekommen zu sein und wurden von unseren Freunden und Bekannten sehr
herzlich empfangen.  Auch seitdem hat
sich viel getan:

CHIKO
Im Technical College waren die letzten zwei Wochen für Examen reserviert. Jede
meiner Klassen hatte ein 2-stündiges Computer-Grundkenntnisse-Examen zu
meistern. Zuerst ein theoretischer Teil und danach auch ein praktischer am
Computer selbst. Ich bin unglaublich stolz auf "meine" Schüler, die sich
wirklich ins Zeug gelegt haben und einige von ihnen sogar über 90 % erreichten!
Selbstverständlich konnte ich manchmal nicht wegschauen, wenn ein Schüler
minutenlang suchte, wo man die Schriftfarbe verstellen kann und gab hier und da
kleinere Tipps und Denkanstöße ;). Die wenigen, die anscheinend nicht genug
gelernt haben "dürfen" im Jänner den ganzen Spaß noch einmal schreiben, wo
hoffentlich dann alle durchkommen. Ich glaube ich bin sehr gerne Lehrerin, das
Verbessern macht echt Spaß, auch wenn ich glaube, dass ich eher zur milden
Sorte gehöre; dort und da lassen sich Punkte finden, die vielleicht nicht
unbedingt verdient sind... der Wille zählt ;).
Am 5. Dezember war dann offizieller Schulschluss für die Schüler, die Lehrer
sind noch bis 16. Im Dienst und ich bereite fleißig die Stunden fürs kommende
Jahr vor. Am 16. gibts dann die Weihnachtsfeier, Dinner-Party mit allem drum
und dran und dann geht es in die wohlverdienten Schulferien! J

CHIMMS

Im Jugendzentrum 
wurde einiges umgestürzt während unserer Abwesenheit - die Türen wurden
in einem  schwimmbadblau gestrichen, ein
Jugendzentrum - Restaurant , wo sich die Kraftkammer in eine hygienisch-fragliche
Küche verwandelte, wurde von Netball-Mädchen eröffnet, um die 800 Prüflinge,
welche in unserer großen Halle internationale Tests schrieben mit Speiß und
Trank zu versorgen. Man kann sich das ungefähr so vorstellen: 800 Schüler und
Schülerinnen von jung bis alt sitzen nicht mal 1m auseinander, können sich
gegenseitig in den Nacken atmen,  machen
sichs bequem auf Kindergartenstühlen und Tischen und das gannze drei Stunden lang,
wo nicht mal ein Hauch von Wind durchbläst und das bei sicher gefühlten 30
Grad.
Ich habe mit den Netball-Mädls zusammengearbeitet diese zwei Wochen, wobei
mir  bewusst wurde, wie schön die Arbeit
sein kann, wenn alle bedingungslos an einem Strang ziehen um ein Ziel zu
erreichen. Eröffnet wurde es eigentlich um Geld einzutreiben, wobei das nicht
ganz klappte, aber die Gemeinschaft wuchs stark zusammen und ließ  das Defizit in den Hintergrund rücken.
Natürlich wäre es toll für die Mädls gewesen, wenn sie einen Gewinn gemacht
hätten, da sie sich gerne neue Trikots gekauft hätten und ihre ganze Freizeit
(von 7 Uhr bis 18 Uhr) dafür geopfert haben. Da dies jetzt leider nicht mehr
möglich ist, suchen wir nach anderen Quellen - vielleicht sogar aus
Österreich...?!  
Außerdem gibt es jetzt auch ein Spezialprogramm für die Kleinen, wo sie
Volleyball lernen können, welches vom Nationaltrainer von Malawi gecoacht wird.
Wir werden im Jugendzentrum jetzt auch noch einen Besinnungstag und eine
Weihnachtsfeier  für Weihnachten
vorbereiten und dann gehts auch hier in die wohlverdienten Ferien!

Wir hoffen euch allen gehts prächtig und schicken sonnigste
und wärmste Grüße aus den warmen Herzen von Chicko & Chimms

We keep you
updated!

Peace out, BRO ;)

Chiko and Chimms